Shiroi Heya no Futari von
Ryouko Yamagishi
BeschreibungDas verwaiste Mädchen Resine entscheidet sich dazu, das selbe Internat, auf dem einst ihre Mutter war, zu besuchen. Dort muss sie sich ein Zimmer mit der streitsüchtigen Simone teilen, die keine Gelegenheit auslässt, Resine das Leben schwer zu machen. Bei einer Aufführung für das Stück "Romeo & Julia" wird Resine als Julia und Simone als Romeo ausgewählt. Dabei kommen sich die beiden nach anfänglichen Schwierigkeiten endgültig näher, was viele Probleme mit sich bringt.
Wie berühmt ist dieser Manga eigentlich? Man braucht bei Google nur das Wort "Yuri" eingeben und erhält beim Wikipedia-Eintrag als erstes das Cover von Shiroi Heya no Futari präsentiert.
Shiroi Heya no Futari ist der Prototyp der Yuri-Manga wie wir sie heute kennen. 1971 wurde er veröffentlicht und ist einer der frühesten Shoujo-Yuri-Manga überhaupt. Berücksichtigt man wie alt er ist und wie groß sein Einfluss war, ist es kaum verwunderlich das man in ihm eine große Menge Tropen und Klischees findet, die sich nicht nur auf das Yuri-Genre beschränken. Einige sollten einen bekannt vorkommen, ein Internat (selbstverständlich eine Mädchenschule), traumatisierende Familienbeziehung, obligatorische Gayngst und das Standard "Romeo und Julia" Schauspiel auf dem Schulfest. Das mag jetzt für manche zu klischeehaft klingen, aber man muss den Kontext und die Zeit in Betracht ziehen zu der er entstanden ist. Diese Tropen und Klischees die nun jeder erkannt haben müsste, müssen von irgendwoher stammen...
Der Manga thematisiert den sozialen Druck der auf einer lesbischen Beziehung lastet und er verwendet dabei tatsächlich das Wort "lesbisch." Man wird lange suchen müssen, um einen Charakter in einem heutigen Yuri-Manga zu finden der sich selbst als lesbisch bezeichnet, was man stattdessen zu lesen bekommt ist, der "aber-wir-sind-doch-beide-Mädchen" Satz oder etwas in der Art.
Die Geschichte ist eine Tragödie, eine die hängen bleibt. Tragödien waren beliebt in frühen Shoujo-Manga und dieser bildet hier keine Ausnahme. Interessant ist auch, wie kurz er eigentlich ist, es sind nur vier Kapitel. Der Manga startet schnell, erledigt seine Aufgabe und lässt den Leser als ein am Boden zerstörtes emotionales Wrack zurück. Es ist beeindruckend, wie viel man vom Ende in Erinnerung behält und wie prägnant es ist.
Das Artwork ist klassisch, offenkundig ein sehr alte Schule Shoujo-Stil. Große funkelnde Augen, fließende Anatomie und liebliche Architektur. Das könnte etliche Leser abschrecken, unterstützt aber sehr gut seine klassische Atmosphäre und Ästhetik.
Selbst wenn man zu dem Schluss kommt, dass man Shiroi Heya no Futari nicht mag, hilft er dabei ein besseres Verständnis für heutige Yuri-Manga zu bekommen. Er kann nicht mithalten mit den modernen Yuri, aber er ist es Wert gelesen zu werden.
VeröffentlichungenJapan 1 Band (abgeschlossen)
Comments (1)
wenn du anfängst mal reinzulesen... dir denkst "ach so schnell und einfach geht das... wie realistisch... nicht... ich wünschte es wäre so einfach... und schwupps ist man bei Seite 74" xD