Fist of the North Star (1983)

Hokuto no Ken / 北斗の拳

German Rezensionen – Fist of the North Star

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Avatar: Sillshez15#1
Anspruch:mittel
Action:sehr viel
Humor:wenig
Spannung:sehr viel
Erotik:wenig
Die vergessene Faust des Nordsterns
Vor 11 Jahren wurden den deutschsprachigen Mangafans 19 Bände eines der wohl großartigsten Klassiker der Mangageschichte vorenthalten.
Sein Name?
Fist of the Northstar, auch bekannt als Hokuto no Ken.
Aber was macht diesen Manga so besonders?

Die Geschichte…
… hört sich als Zusammenfassung ziemlich ausgelutscht an: Kenshiro, der Held, greift nach einer atomaren Katastrophe den Menschen unter die Arme und verprügelt nebenbei machthungrige Schurken, welche die Schwachen unterwerfen. Gäääähn, schon tausendmal gehört, langweilig…
Doch genau das Gegenteil ist hier der Fall! Hokuto no Ken ist ein spannungsgeladener Manga, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.
Schon in der Einleitung wird man Zeuge des durch die Katastrophe hervorgebrachten tagtäglichen Kampfes ums Überleben, der hier sehr oft mit Gewalt bestritten wird. Die Wenigen, die sich in dieser Situation noch gegenseitig unterstützen, werden von Banditen schamlos ausgenutzt, -geraubt und im schlimmsten Fall getötet.
Doch was wäre ein guter Manga ohne einen Helden?
Kenshiro, Meister und einziger Erbe der Kampfkunst Hokuto Shinken, lässt seine schlagkräftigen Argumente sprechen, um den Wehrlosen im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu helfen. Auf seiner Reise freundet er sich mit vielen Leuten an, die ihn bei seinen Abenteuern begleiten und beim Kampf gegen die üblen Schurken tatkräftig mitmischen.
Klar steht hier eindeutig die Action im Vordergrund und es werden viele Kämpfe ausgetragen, dennoch entwickelt sich die Geschichte mit jedem Kapitel weiter und man erfährt in Rückblenden mehr über Kenshiro und seine Freunde.
Eine einzige Warnung an dieser Stelle: Hokuto no Ken ist trotz seiner guten Geschichte sehr brutal. Diejenigen, die den Anblick von explodierenden Körpern nicht ertragen können, sollten besser Abstand von diesem Manga nehmen. Dazu könnten es einige als nervig empfinden, dass Kenshiro, kurz bevor sein Gegner ihn zu besiegen droht, jeden Kampf für sich entscheiden kann, aber für mich enthält dies eine versteckte Botschaft:
„Am Ende siegt stets die Gerechtigkeit!“

Die Charaktere…

…bestechen durch ihre Originalität. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit, sein Markenzeichen. So bringt uns Bat mit seiner witzigen Art zum Lachen, während wir mit Mamiya eine selbstbewusste und clevere Frau kennen lernen, die mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ihr Dorf und ihre Freunde verteidigt. Selbst für viele Schurken kann man zumindest Verständnis für deren Verhalten gewinnen, zum Beispiel für Kenshiros ehemaligen Freund Shin, dessen Schwäche für Kenshiros Verlobte Julia ausgenutzt wurde, um ihn auf die Seite der Unterdrücker zu locken.
Im Verlauf der Geschichte entwickeln sich besonders die vormals Unterdrückten auf eine unerwartete Art: So findet die zunächst konfliktscheue und ängstliche Airi, die Schwester von Kenshiros Freund Rei, während einer Invasion durch den machtgierigen Ken-Ou den Mut, sich gegen dessen Schergen zur Wehr zu setzen.
Zum Hauptcharakter Kenshiro: Auf den ersten Blick mag er wie ein Kämpfer wirken, der sich alle paar Seiten mit Banditen prügelt, um die Story voranzutreiben und stets die Oberhand behält, doch das ist, wie ich finde, eine ziemlich oberflächliche Beschreibung des Helden. Er ist durchaus in der Lage, den Menschen ohne Prügeleien zu helfen, zum Beispiel, indem er einer Gruppe Waisenkinder hilft, an Wasser zu kommen oder während seiner Reise die ein oder andere Krankheit heilt. Kommt es dennoch zum Kampf, stellt er sich nur, um sich oder die Unterdrückten zu schützen. Seine Gegner tötet er manchmal aus Rache für einen ermordeten Freund, den er nicht retten konnte, aber nie zum Vergnügen wie zum Beispiel Alucard aus der „Hellsing“-Reihe.

Die Kampftechniken

In Hokuto no Ken gibt es kein Kapitel, in dem nicht gekämpft wird. Und es gibt wenige Mangas, in denen es eine so originelle Art zu kämpfen gibt wie Kenshiros Hokuto Shinken.
Vergesst Genjutsu, Zanpakutos und Teufelsfrüchte, denn wozu großartig Fingerzeichen machen oder sich in einen Shinigami verwandeln, wenn man seinen Gegner ganz bequem durch Druck auf einen seiner 708 Nervenpunkte ausschalten kann?
Gedächtnisverlust, Betäubung, Manipulation von Körperfunktionen… Kens Möglichkeiten, seine Gegner zu bekämpfen, sind schier unbegrenzt!
Doch damit nicht genug: Ähnlich einer Akupressur kann Kenshiro mit seiner Technik auch Krankheiten wie Lähmungen oder Blindheit heilen, was diese Kampfkunst sehr vielseitig macht.
Auch das Gegenstück zu diesem Kampfstil, Nanto Seiken, sei an dieser Stelle erwähnt: Mittels dieser Techniken kann der Anwender von menschlichem Gewebe bis hin zu Felsbrocken nahezu alles zerschneiden, als wäre es Butter, anders als beim Hokuto Shinken, wo dem Gegner innere Verletzungen zugefügt werden.
Abgesehen von diesen zwei Kampfkünsten, die im Manga eine große Rolle spielen, besitzt jeder von Kens Gegnern einen individuellen Kampfstil, was die Kämpfe sehr spannend macht.

Der Zeichenstil…
…ist eine Augenweide! Leser von „neueren“ Mangas werden sich zuerst an die vielen Schraffuren gewöhnen müssen, die für die Darstellung von Schatten, Leder, Stoff etc. verwendet werden. Doch hat man erst einige Seiten gelesen, besteht die Möglichkeit, dass man sich in den originellen Zeichenstil von Tetsuo Hara verliebt. Zugunsten der Figuren wurde der Hintergrund an einigen Stellen vernachlässigt, doch die Zeichnungen der Charaktere und die gezeichneten Hintergrunddetails (besonders schön anzusehen, wenn im Manga ein Höhepunkt erreicht wird oder die Spannung steigt!) machen dieses Manko mehr als wett. Besonders Bilder, die eine oder zwei Seiten ausfüllen, erwecken den Anschein, als handele es sich hier eher um Gemälde als um Zeichnungen eines Mangas.
Auch erwähnenswert sind die Charakterzeichnungen:
Die Gesichter sind hier sehr ausdrucksstark gezeichnet: Wut, Freude, Trauer, Überlegenheit – mehr als einmal muss man die Charaktere nicht ansehen, um zu erkennen, wie sie sich fühlen.
Heutzutage gibt es für Mangazeichner dank moderner Technik mehr Möglichkeiten, ihre Zeichnungen überzeugend zu gestalten, dennoch kann Hokuto no Ken es meiner Meinung nach mit den modernen Mangas aufnehmen.

Fazit: Hokuto no Ken ist zwar ein älterer Manga, gehört aber dennoch nicht zum alten Eisen! Deshalb gebe ich allen Leuten, die Actionmangas mögen (und den Anblick von Eimerladungen Blut ertragen können), einen Ratschlag: LASST EUCH NICHT VOM ENTSTEHUNGSJAHR ABSCHRECKEN UND GEBT DIESEM MEISTERWERK EINE CHANCE!!! Es ist echt schade, dass Buronsons und Tetsuo Haras Werk hierzulande nicht komplett veröffentlicht wurde!
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